Wallbox: Alles über die Elektroauto-Ladestation | ADAC

2022-12-02 17:46:00 By : Ms. Maggie Ding

Eine Wallbox fürs Elektroauto oder den Plug-in-Hybrid in der eigenen Garage kann sinnvoll sein. Infos zu Technik, Preisen und Installation.

Eine Wallbox ist die sicherste, schnellste und komfortabelste Lademöglichkeit zu Hause

Wer schnell laden will, sollte sich für eine Ladestation mit hoher Leistung entscheiden

Mieter und Wohnungseigentümer haben einen Anspruch auf eine Ladestation

Warum braucht man eine Wallbox?

Wo sollte man sein Elektroauto laden?

Welche Unterschiede gibt es bei Wallboxen?

Welche Wallbox passt zu welchem Auto?

Kann ich eine Wallbox selbst installieren?

Eine Haushaltsteckdose ist für das regelmäßige Aufladen von Elektroautos nicht zu empfehlen, weil sie nicht für langes Laden unter hoher Last ausgelegt ist. Deshalb besteht das Risiko, dass das Stromkabel, der Stecker oder die Steckdose überhitzen. Im schlimmsten Fall kann es zum Verschmoren oder sogar einem Kabelbrand kommen. Nur wenn die Leitung fachgerecht installiert wurde und nachweislich den Anforderungen der E-Mobilität entspricht, kann an einer Haushaltssteckdose mit reduziertem Strom geladen werden.

Maximale Sicherheit bietet eine Wallbox (Wandladestation). Wallbox-Installationen müssen über geeignete Schutzeinrichtungen gegen Gleich- und Wechselstromfehler verfügen, die verhindern, dass Personen einen Stromschlag bekommen, etwa wenn eine Leitung defekt oder ein Kontakt feucht geworden ist. Neben der Sicherheit haben Wallboxen den großen Vorteil, dass sie durch ein fest installiertes Ladekabel maximalen Bedienungskomfort bieten und mit höheren Ladeleistungen operieren können. Statt 2,3 kW – wie bei der Haushaltssteckdose – sind sogar bis zu 22 kW möglich.

Idealerweise werden Elektroautos in der eigenen Garage oder dem Carport aufgeladen. Die Vorteile: Dort steht das Auto meist viele Stunden am Stück, sodass auch längere Ladezeiten kein Problem sind. Das Auto befindet sich zudem in einem geschützten privaten Raum. Der Nutzer kann selbst bestimmen, von welchem Anbieter er seinen (grünen) Strom bezieht. Damit kostet das Laden zu Hause genauso viel wie der normale Haushaltsstrom - es gibt zudem auch Stromtarife mit günstigerem Autostrom. Hier empfiehlt es sich, die Angebote der Stromversorger zu vergleichen. An öffentlichen Ladesäulen ist es in aller Regel teurer.

Wallboxen, gleich welchen Typs, werden an einer separat abgesicherten Zuleitung der Hausinstallation angeschlossen. Die Unterschiede für den Kunden bestehen in der Ladeleistung und dem Bedienkomfort der jeweiligen Wallbox. Der ADAC hat inzwischen 24 frei im Handel erhältliche Wallboxen getestet, zuletzt sechs Modelle, die von der KfW auf Antrag mit 900 Euro gefördert werden. Es gibt Wallboxen für einphasigen oder für dreiphasigen Anschluss. Einphasig ist eine Stromstärke von max. 20 A erlaubt, was einer Ladeleistung von 4,6 kW entspricht. Dreiphasige Versionen haben 11 kW (3x16 A) oder bis zu 22 kW (3x32 A). Eine Ladeeinrichtung muss immer beim Netzbetreiber angemeldet werden, genehmigungspflichtig sind nur Wallboxen mit über 11 kW Ladeleistung.

Letzter Punkt führt gelegentlich zu Irritationen, weil einige Netzbetreiber offenbar der Meinung sind, dass bereits Wallboxen mit 11 kW Nennleistung genehmigungspflichtig wären. Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (kurz: VDE) als Normenkontrollinstanz erklärt diese Auslegung jedoch für falsch.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, ob eine Wallbox eine Zugangssicherung wie einen Schlüsselschalter oder einen RFID Kartenleser besitzt, so dass der Zugriff nur befugten Personen möglich ist. Außerdem haben einige Wallboxen alle erforderlichen Schutzeinrichtungen integriert, andere nur einen Teil, bei manchen muss der Elektriker einen separaten FI-B Gleichstromfehlerschutz einbauen. Das bedeutet unter Umständen Zusatzkosten bei der Installation.

Je nach Wallbox und Bordladegerät des Fahrzeuges fällt die Ladedauer kürzer oder länger aus. In der folgenden Tabelle finden Sie einige Richtwerte, wie lange das Laden eines leeren 40-kWh-Akkus mit dem jeweiligen Anschluss und der jeweiligen Wallbox dauert.

Der Typ-2-Stecker ist in Europa Standard. Wallboxen sind mit einer Ladebuchse oder einem angeschlagenen Ladekabel erhältlich, welches am komfortabelsten zu nutzen ist, da kein Kabel aus dem Kofferraum geholt werden muss. Ladekabel gibt es in verschiedenen Längen, Farben oder auch als Spiralkabel. Für ältere Elektroautos mit Typ-1-Stecker sollte es eine Version mit Ladebuchse sein, in die das entsprechende Adapterkabel von Typ1 auf Typ 2 eingesteckt werden kann.

Neben der ungesteuerten Wallbox, die einfach und sicher die nötige Ladeleistung bereitstellt, gibt es auch welche, auf die über Internet, Bluetooth oder WLAN zugegriffen werden kann und die einen erweiterten Funktionsumfang ermöglichen.

Diese intelligenten Wallboxen besitzen im Regelfall einen integrierten Stromzähler, wodurch dann Ladestatistiken zur Verfügung stehen. Ebenfalls können die Stromstärke verändert, die Ladezeiten programmiert und in günstige Tarifzeiten verlegt werden.

In Verbindung mit einem Hausenergiemanagement können manche intelligente Wallboxen auch den Überschuss einer Photovoltaikanlage ins Fahrzeug laden. Ein Display oder Controlpanel informiert bei einigen Modellen über den Ladevorgang.

Wallbox und das zu ladende Fahrzeug müssen zueinander passen. Das sollte man bei der Auswahl einer Wallbox immer bedenken. Ganz entscheidend ist das im E-Auto integrierte Bordladegerät. Je nach Hersteller und Modell sind die Bordladegeräte entweder einphasig, zwei- oder sogar dreiphasig ausgelegt. Eine dreiphasige Wallbox bringt zwar keinen Vorteil, wenn das Auto aufgrund des Bordladegerätes nur einphasig Strom aufnehmen kann. Sie kostet aber nur geringfügig mehr und ist zukunftsfähig, sollte das nächste E-Auto mehrere Stromphasen nutzen können.

Teilweise bieten E-Auto-Hersteller Bordladegeräte mit höheren Ladeleistungen gegen Aufpreis an. Diese Optionen sind im Sinne der flexibleren Nutzung und des besseren Wiederverkaufswertes genauso zu empfehlen wie der Gleichstrom-Schnellladeanschluss, der auch nicht immer serienmäßig ist.

Die Preisspannen reichen von etwa 500 bis etwa 2000 € (ohne Installation). Was die Wahl des richtigen Modells schwierig macht: Es gibt zum Teil große Unterschiede, sogar bei Modellen auf gleichem Preisniveau. Die Vor- und Nachteile im Detail können nur durch spezielle Untersuchungen aufgedeckt werden. Der ADAC hat deshalb diverse Wallboxen getestet.

Ein guter Kompromiss – und daher die ADAC-Empfehlung – ist eine 11-kW-Wallbox. Sie kann sowohl einphasig, als auch zwei- und dreiphasig laden und reicht für eine Ladung über Nacht auch bei größeren Batterien in der Regel aus. Zumal der Akku ja so gut wie nie komplett leer gefahren wird. 

Nein, das ist nicht zulässig. Das muss stets ein Fachbetrieb übernehmen. Der Elektroinstallateur haftet dann auch für den fachgerechten Einbau und führt die Anmeldung der Ladeeinrichtung beim Netzbetreiber durch.

Bei Elektroautos gibt es große Unterschiede bei Verbrauch und Reichweite, das zeigt der realitätsnahe ADAC Ecotest. Aktuelle E-Autos im Vergleich – vom günstigen Seat Mii bis zum teuren Tesla Model X.

Ja, unter anderem von der Förderbank KfW sowie von verschiedenen Bundesländern, Gemeinden und Stromanbietern. Hier finden Sie eine Liste der aktuellen Förderungen von Wallboxen.

Grundsätzlich ja. Allerdings müssen bei der Installation einige Herausforderungen bewältigt werden. So sind viele Hausanschlüsse nicht auf die erhöhte Stromnachfrage durch Elektroautos ausgelegt. Jedoch gibt es technische Lösungen in Form von Lastmanagement. Ein Vorab-Check durch einen Elektroinstallateur ist immer ratsam. Einen Schritt-für-Schritt-Leitfaden zum Einbau einer Wallbox für Mieter und Wohnungseigentümer finden Sie hier.

Das Wohnungseigentumsgesetz räumt Wohnungseigentümern und Mietern einen grundsätzlichen Anspruch auf eine Lademöglichkeit für ein Elektroauto. Die Miteigentümer dürfen nur noch über die jeweilige Ausführung mitentscheiden.

Es empfiehlt sich, vor der jährlichen Eigentümerversammlung ein kurzes erklärendes Schreiben zu verteilen. Hilfreich ist die Bitte, sich bei auftretenden Fragen an Sie zu wenden. So können Sie weitere Interessenten gewinnen und eventuelle Unklarheiten schon vor der Versammlung ausräumen.

Sie sind ADAC Mitglied und haben noch Fragen? Per Telefon sind unsere Clubjuristen unter 089 76 76 24 23 (Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 18 Uhr) für Sie da.

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